Sieben Tage hielt uns Georgetown
in seinem Bann - immer wieder gab es neues zu entdecken in der historischen
Altstadt, und der angrenzende Penang Hill
lud mit seinem riesigen botanischen Garten ein, etwas frische Luft zu
schnappen und den Gedanken freien Lauf zu lassen. Die Nachricht vom tragischen
Unfall von Pete und Mary, dem britischen Velofahrerpärchen, hing schwer über
uns, die Lust aufs Fahrradfahren - verebbt. Schlagartig und gnadenlos war uns
die tägliche Gefahr, die auf der Strasse lauert, auf so entsetzliche Weise vor
Augen geführt worden. Wir erinnerten uns an die Zeit in Thailand und mussten
zugeben - ja, zuweilen fuhren die Autos und Lastwagen schnell an uns vorbei,
knapp und sehr schnell, und nein - das Mindestalter für motorisierte
Verkehrsteilnehmer wurde nicht eingehalten, bei weitem nicht. Trotzdem - man
fährt, winkt, lacht, freut sich über all die schönen Begegnungen und Erlebnisse
- und verdrängt die Gefahr. Anders geht´s nicht.
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Kopi Ais |
Am achten Tag, kurz nach
Sonnenaufgang, rollten wir zu viert auf die Autofähre, die uns wieder ans
Festland bringen sollte, entschlossen, unsere jeweilige Reise zu Ende zu
bringen. Während Tobias und Marianne sich für Berge, Kühle und Kilometer in den
Cameron Highlands entschlossen
hatten, wählten wir eine gemütliche Route entlang der Küste aus. Die erste
Etappe war jedoch eine gemeinsame und wir beendeten sie hungrig bei einer
gehörigen Portion Reis, Capati und Curry.
Nach ein paar Kopi Ais in Taiping setzten schliesslich die
sportlicheren ihre Etappe fort, während die weniger sportlichen sich nach einem
Hotel umschauten.
Unsere Ansprüche an ein
Hotelzimmer haben sich während dieser Reise drastisch verringert: Neben
Klimaanlage oder kräftigem Ventilator, sollte es ein oder zwei Betten haben,
ein (B)rünneli und genügend Möglichkeiten, nasse Kleidung aufzuhängen. Mehr ist
bereits Luxus. So kümmert es uns auch überhaupt nicht, ein Hotel mit schlecht
isoliertem Fenster, das direkt auf eine Hauptstrasse hinaus zeigt, zu nehmen,
und ein Minarett in der Nähe gehört mittlerweile einfach dazu. Was uns aber
nicht mehr passieren wird, ist ein Hotelzimmer zu nehmen mit Aussicht auf eine
"Vogelnestfabrik", wobei nicht die Aussicht, sondern vielmehr die
über Lautstärker verstärkte Endlosschleife von Paarungsgezwitscher ab Band, die
die Weissnestsalanganen gezielt anlocken soll, zum ausschlaggebenden no-go Kriterium wurde. In Thailand noch
relativ selten, findet man diese riesigen Betonbauten aus denen es ohrenbetäubend
zwitschert in Malaysia so ziemlich überall entlang der Westküste. In
städtischen Gebieten kommt es vor, dass Gebäude, die vormals für einen anderen
Zweck gedacht waren, komplett zugemauert wurden, um den begehrten Vögeln eine künstliche
Nisthöhle zu bieten. Ihre komplett aus Speichel gefertigten Vogelnester gelten
als Delikatesse in der chinesischen Küche und mittlerweile als "Kaviar des
Ostens" - ein Kilogramm der
aphrodisischen und heilsamen Köstlichkeit kostet umgerechnet zwischen 2400 und
4500 SFr.
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Vogelnestfabriken |
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Das begehrte Produkt - für uns bleibt es im Regal... |
Unsere nächste Etappe sollte uns
nach Sitiawan führen, ein Ort, der
diesen Tag perfekt abrundete - auf einer von vorbeischmetternden Lastwagen
befahrenen Strasse ohne Schulter fuhren wir durch abwechslungslose
Palmölplantagen in eine Stadt, deren Zentrum die Kreuzung einer vierspurigen
Schnellstrasse ist. Einziges Lokal, das am Mittag geöffnet war: KFC. Mehr
gibt´s zu Tagen wie diesem nicht zu sagen.
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Schönste Aussicht an diesem Tag |
Darauf bedacht, von nun an auf
kleine Nebenstrassen auszuweichen, setzte sich Domi an den Computer und suchte
auf Google Maps nach geeigneten Wegen. Mehrere Kilometer Umweg nahmen wir im
Austausch für wenig Verkehr gerne in Kauf. So führte uns am darauffolgenden Tag
mit der A145 ein kleines Strässchen weg von der Hauptstrasse Nr. 5 in Richtung
Küste. Auf meiner (sehr unzuverlässigen) Karte sah ich zwar den riesigen
Meeresarm, der sich weit ins Land hervor drängte, doch ich dachte mir nichts
dabei. Wie wir schon öfters festgestellt hatten, sind die Malaysier gut im
Brücken bauen und google maps lotste uns schliesslich ebenfalls in diese
Richtung. Nach ungefähr fünf Kilometern Fahrt holte uns ein Mopedfahrer ein.
"Where you go?" wollte er
wissen. "To ´Kay-Elle´" entgegneten wir auf
seine Frage und fürchteten bereits seine Antwort: "No can! Road finished!". Die Strecke bis zum Meeresarm war uns
zu weit um rasch selbst nachzuschauen und so fuhren wir die gleiche Strecke
wieder zurück, und auf der Hauptstrasse weiter nach Kampung Hutan Melintang, wo wir im Hotel mittels Google Earth die
Strecke noch einmal abfuhren. Und tatsächlich - da hatte uns das WorldWideWeb ein
Schnippchen geschlagen - von einer Brücke, die über den Meeresarm führte war da
keine Spur!
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Zurück auf der Hauptstrasse - einzige Erhebungen: Brücken über Meeresarme,
wenn denn da welche sind... |
Trotzdem gaben wir nicht auf, und am nächsten Tag klappte es prima:
Das GPS führte uns kreuz und quer durch Palmölplantagen auf nahezu lückenlos
perfektem Asphalt und anstatt Motorenlärm hörten wir Vogelgezwitscher (ein paar
echte Vögel waren auch mit dabei). Inmitten der Eintönigkeit der Palmen suchte
ich jedoch verzweifelt nach etwas Abwechslung, nach den kleinen Details, die
einem beim Vorbeifahren auffallen, an die man sich noch Monate später erinnern
kann und die einen Tag auf dem Fahrrad genauso unvergesslich machen können, wie
eine atemberaubende Landschaft inmitten hoher Schneeberge oder der
kräftezehrende Kampf gegen heiss-trockenen Wüstenwind. Ich fand sie
schliesslich vor den einfachen Holzhütten, die immer mal wieder zwischen den
Öl- und Kokospalmen standen: Mal war es ein einfacher Benzinkanister mit einem
Deckel, dann ein ausgedienter Röhrenfernseher, dann wieder nur ein einfaches
Stück Rohr und schliesslich ein ausgehöhltes Autoradio auf einem Pfosten: Die
genügsamen malaiischen Bauern entpuppten sich als kreative Briefkastenbauer -
ein schöner Anblick in der Zeit der Wegwerfgesellschaft.
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endlich etwas Ruhe eingekehrt |
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Ölpalmenfreier Abschnitt - man beachte meinen Schatten.
Wir stehen kurz vor dem Verdampfen. |
Genau als die Sonne am Zenit
stand, Domi in ein Zuckerloch fiel und ich vor Hunger die Geduld verlor,
standen wir in Kuala Selangor vor
einem Nasi Kandar Schuppen. Während
Domi sich auf den mit Süssgetränkedosen gefüllten Kühlschrank stürzte,
bestellte ich im Vorbeigehen an der Theke einen Rojak-Salat, pappte frischen Reis auf einen Plastikteller und
machte mich hinters Buffet. Nachdem ich den Reis mit ungefähr zehn verschiedenen
Curries bedeckt hatte, setzte ich mich an den Tisch, wo Domi bereits an der
dritten Fantadose nuckelte und wo bereits ein Riesenteller mit einem Mix aus frittierten
Teigkrapfen, Kartoffeln, Tofu, Sprossen, Eiern und Gurken auf dem Tisch stand.
Ich hatte eigentlich eher mit Apfel, Ananas, Guave und Gurke, gewürzt mit einer
süss-feurigen Tamarindensauce und garniert mit gehackten Erdnüssen gerechnet,
doch Rojak in Penang war offenbar nicht dasselbe wie Rojak in Kuala Selangor.
Als die Köchin mich fragte, "regular
or with chicken?" hätte ich wahrscheinlich hellhörig werden sollen,
doch ich war eben gedanklich schon beim Curry Buffet...
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Ob Domi mir noch hilft? |
Nachdem wir den Nachmittag mit den zutraulichen, silbernen
Haubenlanguren verbracht hatten, liessen wir uns bei Dämmerung von unserer
Hotelmanagerin in einen Vorrort chauffieren, wo wir das Lichtspiel der Glühwürmchen
erleben wollten. Die kelip-kelip, wie
sie hier genannt werden, sind kleine, in Schwärmen auftretende Käferchen, die erstaunlicherweise
alle synchron aufblinken, um Weibchen bzw. Männchen anzulocken. Bei einer
romantischen Bootsfahrt zu den märchenhaft blinkenden Mangrovenwäldern konnten
wir schliesslich doch noch Weihnachten nachholen, zusammen mit drei Carladungen
voller Chinesen.
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Silberne Haubenlanguren mit Baby |
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Hä? Was hast du gesagt? - Einen Schmatz für eine Bohne? Okeee... |
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Regenbaum |
Am nächsten Morgen fuhren wir los, in Richtung Kuala Lumpur, wo wir bei Adi eingeladen
waren. Wir fuhren auf kleinen Wegen im Grünen und durch ruhige Vororte bis fast
ins Zentrum von KL. Am Ziel angelangt, liessen wir uns von Adi bei einem
Indischen Restoran abholen - wir
wussten nicht genau welcher der Wolkenkratzer seine Wohnung beherbergte... Im
10. Stockwerk eines modernen, vollklimatisierten Hochhauses angelangt, durften
wir unsere Räder in Adis Wohnung ins Putzkämmerchen stellen. Das fensterlose
Räumchen, in dem unsere beiden Velos und ein Staubsauger knapp Platz fanden,
war mit der Wohnung über einen kleinen Gang mit offenem Fenster auf den
Wohnhausschacht verbunden. Angrenzend war ebenfalls eine winzige fensterlose
Nasszelle. "Dies wäre als Wohnung für die Putzfrau gedacht" erklärte
uns Adi. Es sei in Kuala Lumpur
normal, dass man sich eine billige, indonesische Putzkraft besorgt, die Tag und
Nacht zugegen ist. "Moderne Sklavenhaltung" befanden wir, und
schlossen das dunkle Kämmerchen hinter uns ab. Als wir Adis Wohnung schliesslich
genauer betrachteten, konnten wir unser Glück kaum fassen: Die Wohnung hatte
eine Traumaussicht und - einen Backofen! Und so kamen wir alle mal wieder zu
einer richtigen Berner Ankezüpfe...
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Strasse nach Kuala Lumpur |
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Angekommen in KL - Merdeka Square |
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Freudiges Wiedersehen mit Adi |
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zweiter Anlauf ohne Fehler... Nach einem Jahr kommt man aus der Übung! |
Unser nächstes Ziel war, uns
langsam für die Rückkehr vorzubereiten - anständige Kleidung zu kaufen und
wieder einmal zum Coiffeur zu gehen. Mein Haar war während einem Jahr täglich
der Sonne ausgesetzt und dementsprechend stark in Mitleidenschaft gezogen
worden. Ein Blick des malaysischen Hairstylisten genügte, um mich zu fragen
"Ever tried a short hair cut?"
Ich liess mich nicht darauf ein und verliess nach einer wohltuenden Kopfmassage
und "Spitzeschniide" das Geschäft. Durch eine klimatisierte Gangway, die durch das halbe
Stadtzentrum führte, erreichten wir die nächste grosse Shopping Mall - direkt
unter den Petronas Twin Towers. Es
glitzerte und glänzte überall, leise Musik klang aus den zahlreichen Boutiquen
und elegant gekleidete Damen und Herren priesen den neuesten Duft aus dem Hause
Gucci an: Gucci Guilty. Guilty.
Schuldig. Wie passend, denn genau so fühlte ich mich, als ich auf dem
Nachhauseweg durch das Foyer unseres Wohnhauses eilte, wohlwissend, dass der
freundliche, nepalesische Security für meine zwei Paar neuen Jeans ein ganzes
Monatsgehalt hinblättern müsste. Noch schuldiger fühlte ich mich, als wir am
nächsten Tag mit einer Tasche mit Levi´s Jeans für Domi an ihm vorbeizogen. Der
Mann arbeitet zwölf Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, und wir? Wir sind
seit einem Jahr in den Ferien...
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Petronas Towers KL |
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Viel Stahl |
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Dieser Ort gab Kuala Lumpur seinen Namen:
Kuala Lumpur = schlammiger Zusammenfluss |
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Gangnam Style überall wo man hinschaut |
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Erklimmen der Treppe zu den Batu Höhlen |
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Die Batu Höhlen - ein bedeutender hinduistischer Pilgerort |
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Auch die frechen Makaken profitieren von den zahlreichen Touristen |
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Aussicht in Richtung KL |
Nach drei erholsamen Tagen in Kuala Lumpur verliessen wir die Stadt
auf kleinen Umwegen und waren nach einer Stunde Fahrt wieder im Dschungel. Die
wenig befahrene B116 führte uns an einen sanft ansteigenden Hügel heran,
endlich aus dem Verkehrschaos! Nach einer Weile wurden wir allerdings doch ein
bisschen skeptisch, so gar kein Verkehr hatten wir in Malaysia noch nie. Hinter
der nächsten Kurve stand eine behelfsmässig hingestellte Schranke mit einem für
uns unverständlichen Schild. Wir fuhren vorbei und hielten einen Mopedfahrer
an, der uns entgegenkam (ein gutes Zeichen!). "Street
ok?" wollten wir wissen. "No can, no can - mountain came down - 150 m no street!"
entgegnete der Mann, und sein Beifahrer nickte beipflichtend. Wir fuhren trotzdem weiter, in der Hoffnung,
dass wir unser Fahrrad irgendwie vorbeischieben konnten. Ein paar Minuten
später holte uns doch noch ein Auto ein. Der Fahrer bestätigte unsere Annahme:
"By bicycle - can, can. By car - no
can!". Kurze Zeit später erreichten wir den Erdrutsch und atmeten auf
- hier hätte sogar locker noch ein Pickup-Truck vorbeifahren können, die
Strasse war nur halb weggeschwemmt. Die Sonne stand mittlerweile wieder hoch am
Himmel und verwandelte unsere Schweissdrüsen in Sprinkleranlagen. Das
Thermometer zeigte 39°C im Schatten, die Luftfeuchtigkeit war schätzungsweise
bei 100%, und mit kühlendem Fahrtwind war bei 5.5 km/h nicht zu rechnen. Wir
fuhren im Zick-Zack von Schatten zu Schatten den Berg hinauf und ohne zu
verschnaufen auf der anderen Seite wieder runter, vorbei an einer frechen
Affenbande und hinunter an einen idyllischen Stausee. Und noch immer war da
kein Verkehr. Bei der Abzweigung in die B19 wurden wir wieder etwas skeptisch.
Ok, die B116 war wie erwartet ebenfalls abgesperrt in die Richtung aus der wir
kamen. Doch so auch die B19 nach links und nach rechts. Wir versuchten den Sinn
dahinter zu verstehen, während wir nach rechts in Richtung Semenyih abbogen. Ein paar Minuten später folgte die ernüchternde
Erklärung - die Strasse war über eine Strecke von ca. 150 m von einem massiven
Erdrutsch in den See gespült worden. An ein Vorbeifahren mit dem Fahrrad war
nicht zu denken... Doch an eine Umkehr mit erneutem, schweisstreibenden Anstieg
über den Berg ebenso wenig. Also trugen wir unsere Taschen und Fahrräder
einzeln durch den Dschungel am Rand des Abgrundes vorbei. Hüfthohe
Brettwurzeln, rutschiger Lehmboden und riesige Felsbrocken machten daraus kein
leichtes Unterfangen, doch nach ungefähr einer Stunde waren wir mitsamt unserer
Ausrüstung auf der anderen Seite. Ein verrenktes Knie und eine Schürfwunde am
Rücken sollten uns noch ein paar Tage an unsere mühsamsten 150 Meter bisher
erinnern...
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Kuala Lumpur |
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Idyllischer Stausee |
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Can or no can? |
Wir fuhren noch eine Weile weiter, durch Semenyih hindurch, auf die B34 in Richtung Seremban, als uns der Hunger packte und die Hitze zu stark wurde.
Glücklicherweise fanden wir kurz nach der Abzweigung eine Imbissbude im Grünen.
Ang Lee Hua, der Besitzer vom Kedai Makanan Pokok Jati kam uns mit
offenen Armen entgegen und lud uns freundlich ein, uns an einen seiner Tische
im Schatten zu setzen. Persönlich zählte er uns auf, welche Spezialitäten er
uns heute anbieten könne. Wir entschieden uns für Mutton Curry, grilled Lady
Fingers und Reis - und waren erstaunt, als er uns die Gerichte eingepackt
in Alufolie servierte. Er hätte sich etwas spezielles überlegen müssen, um mit
der Konkurrenz in der Stadt mithalten zu können, also hätte er sich
entschieden, seine Gerichte nicht im Öl zu frittieren, sondern in der Alufolie
zu dämpfen. Welch brilliante Idee! Das Essen schmeckte uns so gut wie schon
lange nicht mehr. Einfach herrlich!
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Daumen hoch für gedämpfte Malaysische Küche |
Wir hatten noch gut 20 km vor uns, als uns
plötzlich Adi auf unser Handy anrief. Sein Taxifahrer, ein indischer Malaysier,
hätte uns heute Morgen bei unserer Abfahrt gesehen, und bereue es zutiefst,
dass er uns nicht angehalten hätte, um ein Foto von uns zu machen. Dieses hätte
er dann in seinem Taxi aufhängen wollen, um der Jugend von heute weiszumachen,
dass es doch bessere Dinge gäbe, als Drogen zu nehmen. Nun wolle er unbedingt
wissen, wo wir unsere Etappe beenden würden, denn sein Plan sei es, uns nach
Feierabend mit dem Taxi für eine Fotosession einzuholen. Amüsiert willigten wir
ein, doch rechneten nicht wirklich mit dem Besuch. Wir staunten nicht schlecht,
als abends um halb acht Uhr plötzlich das Telefon klingelte, und sich eine
fröhliche, indisch klingende Stimme meldete "Hello, this is Ragu! I come to make photo - in twenty minutes I am
there, you can wait for me in the lobby!" Zwanzig Minuten später stand
Ragu mitsamt Frau und seinen zwei Söhnen vor unserem Hotel um ein Foto von uns
zu machen - 75 km und anderthalb Stunden Fahrt von Kuala Lumpur - wir fühlten uns geehrt. Nach der Foto- folgte noch
eine Biersession mit Ragu - ein würdiger Abschluss unseres einjährigen
Reisejubiläums.
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Five-foot-way in Seremban |
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Ragu und Familie |
In den nächsten anderthalb Tagen fuhren wir weiter durch die
grünen Hügel, vorbei an den schön geschwungenen Dächern der Minangkabau-Häuser, die an gespitzte
Büffelhörner erinnern, in die historische Handelsstadt Melaka. Vor mehreren
hundert Jahren hatten hier chinesische Schifffahrer ihr Handelszentrum errichtet,
um mit Indien und den Arabern in den Gewürzhandel einzusteigen - doch die
daraus entstandene, florierende Hafenstadt fiel schon im 16. Jahrhundert in die
Hände der Portugiesen, gefolgt von einer Machtübernahme durch die Niederländer
im 17. Jahrhundert, um schliesslich im frühen 19. Jahrhundert, wie Penang, ans britische Kolonialreich
überzugehen. Einige Zeitzeugnisse der einstigen Kolonialherrschaften sind immer
noch erhalten - alte Kirchen und Kapellen vermitteln ein eigenartig vertrautes
Gefühl in der Fremde. Wir geniessen die paar Tage vor unserer letzten Etappe
nach Singapur und unserem Rückflug in die Heimat.
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Grüne Landschaft - gespickt mit Parteiflaggen |
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...und es wird wieder heiss. |
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Melaka - St. Pauls Church |
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Strassenkämpfe? Ja - gegen die Mückenplage... |
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Chinesisches Kulturerbe |
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Chinatown in Melaka |
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Erinnert an Amsterdam - ist aber ebenfalls Chinatown in Melaka |
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Katholische Kirche in Melaka |
Hallo ihr zwei Lieben
AntwortenLöschenAuch der neuste Bericht ist einfach wieder so was von spannend und farbig, ein Genuss in Wort und Bild. Tausend Dank. Auf eure baldige Rückkehr freue ich mich natürlich enorm und kann es kaum erwarten. Einziger Wermuthstropfen: Es gibt keine Berichte mehr. Liesse sich da vielleicht etwas machen? Ganz liebe Grüsse und bis bald M
Hallo der zwe Wäutefahrer.
AntwortenLöschenAuso Huet ab,das esch jo scho gwautig was der e dem Johr gleischtet hend, das esch eifach enorm.
Ech wönsche öich no e guete Räscht ond e guete hei Flog.
Liebi Grüess Feleiz
Hellös zämä,
AntwortenLöschendie industrialisierung nimmt auch immer bizarrere formen an. jetzt bauen die vögel ihre nester nicht mehr selbst, sondern kaufen sie direkt ab fabrik. und dieser sohn vom ragu ist ja farbentechnisch schon auf den richtigen weg. er soll doch bitte nach dem nächsten waschgang des shirts das chelsea logo mit was anständig gelb-schwarzem ersetzen. Fertig.
Liäbä Gruäss
chrigu